Otitis media

Praxis-Depesche 3/2002

An Teratom denken

Ein dreijähriges Mädchen litt seit einem Jahr an einer therapieresistenten Otitis media. Es bestand eine schwere, unbeeinflussbare Otorrhö sowie rechtsseitige Taubheit. Die Sprachentwicklung war normal. Ein CT zeigte eine 3 cm große, zum Teil zystische Veränderung im rechten Felsenbein. Das Mittelohr erschien verschattet, die Gehörknöchelchen waren jedoch frei. Im NMR war das Felsenbein größtenteils inhomogen. Die mittlere Schädelgrube war nicht betroffen. Verdachtsdiagnose: Cholesteatom. Bei subtotaler Petrosektomie fand sich ein reifes Teratom aus verschiedenen Gewebetypen, unter anderem Hirngewebe. Zwölf Monate später trat erneut Otorrhö auf. Bei der Re-Operation konnte aber kein Rezidiv gefunden werden. In der Literatur sind insgesamt nur neun Fälle eines Teratoms im Mittelohr beschrieben. Hauptsymptom war in den meisten Fällen ein Hörverlust, aber auch Otorrhö und eine Parese des fünften Hirnnerven kamen vor.

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