Praxis-Depesche 9/2003

Antikörpermangel durch Carbamazepin

Eine 45-jährige Frau musste wegen hartnäckiger respiratorischer Infekte immer wieder antibiotisch behandelt werden. Wegen eines zerebralen Krampfleidens erhielt sie bereits seit vier Jahren Carbamazepin. Das Labor zeigte einen ausgeprägten Antikörpermangel, der IgG, IgM und IgA betraf. Die Patientin erhielt prophylaktisch Antibiotika. Nachdem das Antiepileptikum abgesetzt worden war, normalisierten sich die Immunglobuline bald wieder. Die prophylaktische antibiotische Therapie konnte beendet werden; die Frau war im weiteren Verlauf beschwerdefrei. Der Antikörpermangel, insbesondere die Hypogammaglobulinämie, tritt in seltenen Fällen unter einer Carbamazepin-Medikation auf. Allerdings wird diese gefährliche Nebenwirkung in einigen Ländern im Beipackzettel noch nicht erwähnt. Bei Patienten, die Carbamazepin einnehmen und besonders anfällig für Infektionen sind, sollten vorsichtshalber die Immunglobuline bestimmt werden. (MO)

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