Praxis-Depesche 21/2004
Bei Wundinfektion auch an V. vulnificus denken
Ein 50-jähriger Mann kam mit einer schmerzhaften Schwellung des rechten Beines (nach Einklemmen in die Autotür) zunächst in ambulante, wegen akuter Verschlechterung des Allgemeinzustandes in stationäre Behandlung. Es entwickelte sich ein septischer Schock, der Beatmung und Hämodialyse erforderte. Aus Blutproben und Wundabstrichen wurde V. vulnificus isoliert. Trotz breiter antibiotischer Therapie musste das Bein oberhalb des Knies amputiert werden.
Eine 62-jährige Frau wurde mit septischem Schock und Erysipel am linken Bein aufgenommen. Zwei Wochen zuvor hatte sie sich im Garten eine leichte Verletzung zugezogen. Sie verstarb an Multiorganversagen. Im Wundabstrich fand man V. vulnificus.
Lebensraum von V. vulnificus ist Salzwasser über 20 °C. Beide Patienten waren wenige Tage vor Symptombeginn mit Ostseewasser in Berührung gekommen. Bei Wundinfektionen im Sommer sollte man nach Kontakt mit Meerwasser fragen. (EH)
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