Praxis-Depesche 17/2007
Beinschwellung, Eosinophilie: Onchozerkiasis?
Seit drei Monaten klagte ein 28-Jähriger, der acht Monate zuvor eine Afrikareise unternommen hatte, über wiederkehrende Schmerzen und asymmetrische Schwellungen der Beine. Bei der klinischen Untersuchung war die Haut stark verhärtet. Die Blutuntersuchung ergab eine ausgeprägte Eosinophilie, der Antifilarien-Titer war grenzwertig. Alle anderen Untersuchungsergebnisse waren unauffällig. In der Kernspintomographie zeigten oberflächliche und tiefe Faszien eine starke Signalverdichtung. Es wurde die Verdachtsdiagnose eosinophile Fasziitis aufgrund einer Onchozerkiasis gestellt und eine Behandlung mit Ivermectin eingeleitet. Die Schwellung ging darauf zügig zurück. Nach zwei weiteren Gaben Ivermectin verschwand die Eosinophilie. Vier Wochen später waren Antikörper gegen Filarien nachweisbar. Bei einer Nachuntersuchung zehn Monate nach Behandlungsbeginn war der Patient beschwerdefrei.
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