Praxis-Depesche 17/2004
Den Patienten ernst nehmen!
"Als junger Assistenzarzt wurde ich zu einem 60-Jährigen gerufen, der plötzlich Schmerzen bekommen hatte, nachdem er sich im Bett umgedreht hatte. Obwohl er den Schmerz als sehr schwer bezeichnete, war ich überzeugt, dass dahinter keine ernste organische Ursache stecken konnte. Ich verschrieb nur Analgetika. Während der Nacht wurde ich erneut gerufen, weil er stärkere Schmerzmittel brauchte.
Am frühen Morgen erklärte mir der Patient ruhig und sachlich, dass er sich in der Nacht erschossen hätte, wenn er seinen Revolver in der Schublade gehabt hätte. Die Röntgenaufnahme zeigte dann eine Femurfraktur infolge einer Knochenmetastase; es musste sofort operiert werden.
Wir Ärzte müssen die Beschwerden unserer Patienten immer ernst nehmen."
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