Praxis-Depesche 3/2004

Der Erfolg wurde zum Fiasko

"Während meiner kardiologischen Ausbildung hatte ich mit einer älteren Frau zu tun, die an einer symptomatischen Aortenklappenstenose und vermutlich auch an KHK litt. Ich sondierte ihre zentrale Aorta mit einem Linksherzkatheter und dachte dabei an das, was ich kürzlich darüber gelernt hatte "Klopfe an die Tür, spüre das Vibrieren der Stenoseströmung ..." hatte der Professor gesagt. Ich "klopfte" vorsichtig an, rotierte den Katheter, und plötzlich schob sich der Katheter retrograd in den linken Ventrikel. Der systolische Druckgradient lag über 100 mmHg. In meiner Begeisterung über den technischen Erfolg merkte ich zu spät, dass der diastolische Druck rasch anstieg; es folgten Bradykardie, Hypotension und Asystolie. Ich hatte die kritische Klappenstenose komplett verschlossen. Trotz Entfernen des Katheters und intensiver Wiederbelebungsmaßnahmen konnte die Patientin nicht gerettet werden. Es dauerte lange, bis ich diesen Schock überwunden hatte."

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