Praxis-Depesche 5/2005

Egel-Therapie: Vorsicht vor Infektionen!

Eine 16-jährige Patientin musste sich einem rekonstruktiven Eingriff unterziehen, nachdem sie im Alter von vier Jahren auf eine Landmine getreten war. 24 h nach der OP entwickelte sich eine Durchblutungsstörung eines Haut-Faszien-Transplantatlappens. Unter zehntägiger Behandlung mit Egeln besserte sich zunächst der Lokalbefund. Die Egel-Therapie-bedingte Anämie machte lediglich eine Bluttransfusion erforderlich. Nach Entlassung aus dem Krankenhaus kam es zu einer Weichteilinfektion im Transplantatbereich, welche auf Cephalosporine zunächst nicht ansprach. Erst unter Ciprofloxacin heilte die Infektion aus. In den Wundabstrichen wurden Bakterien der Gattung Aeromonas nachgewiesen, die üblicherweise als Symbionten im Egeldarm leben und für die Blutverdauung notwendig sind.

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