Praxis-Depesche 7/2004

Ein seltener Fall von gastrointestinaler Tuberkulose

In Athen stellte sich eine 69-jährige Griechin wegen seit zwei Monaten andauernder Diarrhö mit Blut- und Schleimbeimengungen und Fieber vor. In den letzten drei Monaten hatte die ansonsten immer gesunde Frau 30 kg an Gewicht verloren. Außer einer BSG von 49 mm/h und einem CRP von 6 mg/l waren alle Laborwerte sowie ein Röntgen-Thoraxbild, ein Mendel-Mantoux-Test und Stuhluntersuchungen auf Parasiten unauffällig. Sowohl koloskopisch als auch gastroskopisch fanden sich multiple Ulzerationen. Die Kolon-Biopsien zeigten Granulome mit Makrophagen, vereinbar mit der Verdachtsdiagnose Morbus Crohn. Ein Biopsat aus dem Ösophagus zeigte ein chronisches Ulkus mit Epitheloidzellgranulomen und Langerhans-Zellen. Schließlich konnte in einer Sputumprobe mikroskopisch und im Magensaft mittels PCR M. tuberculosis gesichert werden. Die Therapie mit Isoniazid, Rifampicin, Pyrazinamid und Ethambutol führte prompt zur Besserung und Gewichtszunahme. (Ko)

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