Praxis-Depesche 19/2004

Eine zu intuitive Entscheidung

"Damals war ich wissenschaftlicher Labor-Mitarbeiter; klinische Erfahrungen erwarb ich durch Aufenthalte an einer onkologischen Abteilung. Dabei hatte ich mit einem Landarbeiter mittleren Alters zu tun, der an einem fortgeschrittenen Teratom litt. Er klagte über Beschwerden in Beinen und Rücken. Offenbar litt er an peripherer Neuropathie als Cisplatin-Nebenwirkung. Die Frage, ob eine Rückenmarks-Kompression vorlag, verdrängte ich. Eine Woche später brachte ihn der Krankenwagen in die Klinik. Seine Beine funktionierten nicht mehr. Ich blamierte mich noch damit, dass ich ihm vorwarf, er hätte sich früher melden müssen. Die Schuld lag bei mir: Ich hätte meinen ersten Verdacht mit einer Myelographie abklären sollen."

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