Praxis-Depesche 24/2003
Fatalismus ist unangebracht
"Bereitschaftsdienst für zwei verschiedene Kliniken kann aufreibend sein. In einer solchen Situation wurde ich nachts geweckt. Eine Patientin hatte einen Herzstillstand. Auf ihren Namen achtete ich nicht. Das Wiederbelebungs-Team wartete auf meine Anweisungen. Ich empfahl, einen Versuch zu machen, aber den Aufwand nicht zu übertreiben - in der Annahme, es handle sich um die Patientin eines onkologischen Kollegen mit infauster Prognose.
Als ich am nächsten Morgen auf die Station kam, war die junge Frau tot - und es war eine meiner Patientinnen. Ihr Ovarialkarzinom war vor zehn Jahren erfolgreich behandelt worden. Kürzlich hatte man Metastasen festgestellt und eine Chemotherapie begonnen. Sie hatte jetzt eine Neutropenie, aber man hatte kurativ behandelt und nicht mit einem fatalen Verlauf gerechnet."
Prof. M. H. N. Tattersall, Dept. of Cancer, Univ. Sydney
Dieser Artikel ist nur für Angehörige medizinischer Fachkreise zugänglich. Bitte loggen Sie sich ein oder registrieren Sie sich kostenlos - es dauert nur eine Minute.
AnmeldenAlle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.