Praxis-Depesche 6/2003
Gefäßmissbildung führte zu septischer Embolie
Eine 19-jährige Patientin stellte sich nach Tonsillektomie mit Fieber und Bauchschmerzen vor. Im Blut fielen Leukozytose und erhöhtes CRP auf.
Bei der weiteren Untersuchung fand sich ein Leberabszess. Er enthielt beta-hämolysierende Streptokokken der Gruppe C. Außerdem entdeckte man eine 4 cm große arteriovenöse Missbildung in der rechten Lunge sowie multiple kleinere arteriovenöse Missbildungen im gesamten Lungenparenchym. Echokardiographisch bestand ein Rechts-Links-Shunt ohne kardiale Veränderungen. Die Patientin hatte keine Dyspnoe oder Zyanose, im arteriellen Blut bestand bei Ruhe allerdings eine Hypoxämie.
Nachdem der Leberabszess unter antibiotischer Behandlung abgeheilt war, wurde die große arteriovenöse Lungenmissbildung erfolgreich embolisiert.
Pulmonale arteriovenöse Missbildungen treten meist in Kombination mit hereditären hämorrhagischen Teleangiektasien auf (nicht bei dieser Patientin). Komplikationen der arteriovenösen Missbildung können massive Blutungen mit Hämoptyse oder Hämothorax sein, außerdem paradoxe Embolien mit septischem oder thrombotischem Material. (UB)
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