Notfallmediziner
Praxis-Depesche 3/2001
Gefahr durch Kanülen - vor allem bei Stress
Ärzte und medizinisches Personal in der Notfallaufnahme sind einem erhöhtem Infektionsrisiko (vor allem HIV, Hepatitis B und C, Tuberkulose) ausgesetzt. Das Infektionsrisiko hängt sehr stark von der Anzahl der pro Schicht behandelten Patienten und deren Infektionen ab.
Infektionsgefahr besteht vor allem nach einer Verletzung mit Kanüle oder Skalpell, bei Kontakt mit Schleimhäuten oder Blut. In einer Studie wurde nur ein Achtel aller Nadelstichverletzungen gemeldet.
Verletzungsgefahr besteht auch bei der Behandlung gewalttätiger Patienten (Patienten mit Psychosen oder in Gewaltverbrechen involvierte Personen). Ständig wechselnde Arbeitszeiten erhöhen das Risiko für koronare Herzkrankheit, Schlafstörungen und Magen-Darm-Erkrankungen und belasten die Partnerschaft. Emotionaler Stress kann zum "Burnout" führen.
Einfache präventive Maßnahmen zur Risikominimierung, beispielsweise das Tragen von Schutzkleidung (Handschuhe, Maske, Schutzbrille, Kittel) oder das Nichtzurückstecken benutzter Kanülen, werden in Stress-Situationen sehr häufig nicht befolgt. Natürlich sollten auch die Möglichkeiten ausgeschöpft werden, das Personal gegen wichtige Infektionskrankheiten zu impfen. Trotzdem müssen natürlich hochinfektiöse Patienten isoliert werden. (AK)
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