Praxis-Depesche 6/2005

Generalisierte Angststörung in der Praxis

Patienten mit Angststörung leiden häufig unter körperlichen Beschwerden. Auf eine physische Erkrankung als Ursache deuten Beginn im Alter von mehr als 35, das Fehlen von Angsterkrankungen in der Vor- und Familiengeschichte, mangelndes Vermeidungsverhalten und schlechtes Ansprechen auf angstlösende Medikamente hin. Dann sollte z. B. eine Schilddrüsen-Überfunktion ausgeschlossen werden. Ist die Angst psychisch bedingt, empfiehlt sich - besonders wenn, wie so oft, zusätzlich eine Major Depression vorliegt - ein Versuch mit einem SSRI oder Venlafaxin. Am besten beginnt man einschleichend und steigert die Dosis langsam. Schlägt das Medikament an, sollte es ein halbes bis ein Jahr genommen und dann wieder ausgeschlichen werden. Auch die zusätzliche Gabe von Benzodiazepin über die ersten vier bis fünf Wochen hat sich bewährt. Patienten, die auf Medikamente verzichten wollen, profitieren von kognitiver Verhaltenstherapie und/oder Entspannungstechniken. Haben zwei verschiedene Medikamente keinen Erfolg gezeigt oder hat der Patient Suizidgedanken, muss unbedingt ein Psychiater zu Rate gezogen werden. (DS)

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