Praxis-Depesche 4/2004

Gibt es die rheumatische Myokarditis wirklich?

Französisch-Polynesien gehört zu den Gebieten mit dem weltweit häufigsten Vorkommen von rheumatischem Fieber. Kardiologen aus Tahiti postulieren, dass die bei schwerem rheumatischem Fieber beobachtete Herzinsuffizienz durch das hohe Regurgitationsvolumen auf Grund der insuffizienten Herzklappen zustande kommt, nicht durch eine Schädigung des Myokards selbst. Sie untersuchten prospektiv 95 Patienten mit akutem rheumatischem Fieber mittels Echokardiographie und Troponin I-Bestimmung. Klinisch wurden drei Patienten-Gruppen gebildet: ohne Karditis, mit Karditis, aber ohne bzw. mit Herzinsuffizienz-Zeichen. In allen drei Gruppen war die Auswurffraktion normal und das Troponin I nicht wesentlich erhöht. Zusammen mit anderen Befunden (Fehlen von Myozytennekrosen bei akuter rheumatischer Pankarditis) muss eine Myokardbeteiligung bei akutem rheumatischen Fieber angezweifelt werden.

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