Praxis-Depesche 8/2001

Heroin und Botulismus

Ein 27-jähriger heroinabhängiger Patient konnte seinen Kopf nicht aufrecht halten, klagte über Schluck- und Sprechstörungen und bekam rasch zunehmende schlaffe Paresen bis hin zur Ateminsuffizienz. Mehrere durch die Injektion der Drogen bedingte Wunden am Unterarm ließen die Ärzte auch an WundBotulismus denken. Sie begannen die Therapie mit trivalentem Antitoxin und führten ein chirurgisches Wunddebridement durch. Begleitend gaben sie Benzylpenicillin. Nach 16 Tagen konnte der Patient extubiert werden. Die Diagnose Wundbotulismus konnte durch ein Bioimmunoassay bei Mäusen bestätigt werden. Die Autoren empfehlen, schon beim geringsten Verdacht auf Wund-Botulismus mit der Gabe von Antitoxin und Antibiotika zu beginnen. Vorher sollte Serum für die Labordiagnostik entnommen werden. (MW)

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