Praxis-Depesche 15/2000
Herzinfarkt übersehen
Verkennt ein Allgemeinmediziner als Notarzt einen drohenden Herzinfarkt, weil der Patient daneben an einer Gastroenterokolitis leidet und deren Symptome im Vordergrund stehen, muss seine Diagnose nicht grob fehlerhaft sein. Wegen einer akuten Entzündung des Dünn- und Dickdarms wurde ein Allgemeinmediziner nachts zu einer 40-jährigen Frau, die über Durchfall mit Erbrechen, kolikartige Krämpfe in der Oberbauchmitte und über ein taubes bzw. pelziges Gefühl im Arm klagte, gerufen. Nach seinen Untersuchungen erklärte der Arzt dem Ehemann, dass seine Frau sich warm halten solle. Wenn es ihr nicht besser gehe, solle der Ehemann in einer halben Stunde wieder anrufen. Bei einem kurz danach erfolgten Toilettengang brach die Frau im Bad zusammen. Der Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen. (jlp)
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