Praxis-Depesche 24/2005
Hypophysen-Apoplexie nach Operation
Eine Hypophysen-Apoplexie wird primär durch eine akute Schwellung eines Hypophysenadenoms verursacht und ist gekennzeichnet durch akut auftretende Kopfschmerzen, Übelkeit, Gesichtsfeldeinschränkungen und Blicklähmung.
Britische Augenärzte berichten über zwei Fälle nach größeren Eingriffen.
Ein 48-jähriger Mann klagte am Tag nach einer Aortenklappen-Transplantation unter Warfarin, dass mit seinem linken Auge nur ein "Rauschen" und mit seinem rechten Auge von der Mitte aus nach rechts überhaupt nichts zu sehen war. Die Computertomographie zeigte eine Sella-Läsion mit suprasellärer Ausdehnung. Nach Absetzen von Warfarin verschlechterte sich die Sehfähigkeit trotz Dexamethason-Gabe. Nach transnasal-transsphenoidaler Dekompression der Hypophyse verbesserte sich die Sehfähigkeit dramatisch. Die Histologie ergab einen nahezu komplett infarziertes Adenom. Vier Tage nach der Dekompression war die Sehfähigkeit weitgehend wiederhergestellt.
Ein 66-Jähriger klagte nach Laparotomie wegen eines obstruktiven Ikterus über Sehstörungen. Die klinische Untersuchung ergab einen bilateralen Sehverlust von der Mitte nach rechts. Auch hier wurde die Hypophysenmasse dekomprimiert. Ein Monat nach der OP war die Sehfähigkeit nahezu wiederhergestellt. Der Mann benötigte allerdings eine Langzeitsupplementation von Hydrocortison und Thyroxin. (CE)
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