Praxis-Depesche 18/2004
Ingwer ließ Antikoagulation entgleisen
Eine 76-jährige Frau wurde wegen Mitralinsuffizienz, Vorhofflimmern und Herzinsuffizienz bereits längere Zeit mit Phenprocoumon behandelt. Die INR lag stets im therapeutischen Bereich.
Die Patientin wurde mit starkem Nasenbluten stationär aufgenommen. Die INR lag über 10. Auch die PTT war mit 84,4 sec verlängert. Das Antikoagulans wurde sofort abgesetzt; die Patientin erhielt Vitamin K zunächst i.v., später oral. Die Gerinnungsparameter normalisierten sich, und die Antikoagulation konnte wieder aufgenommen werden. Bei einer genauen Anamnese stellte sich heraus, dass die Patientin seit einigen Wochen regelmäßig Ingwer in Form von getrockneten Stücken und Tee zu sich genommen hatte. - Der Mechanismus der Wechselwirkung ist nicht geklärt. Möglicherweise beeinflusst Ingwer die Aktivität der Cyclooxygenase. Auch eine Veränderung des Cumarin-Metabolismus wird diskutiert.
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