Praxis-Depesche 22/2005

Jenseits der Anfälle

"Als ich ihn zum ersten Mal sah, war er 13 und hatte seit drei jahren Myoklonien, Absencen und tonisch-klonische Anfälle, im EEG generalisierte epileptiforme Entladungen bei normalem NMR. Er konnte medikamentös nur unbefriedígend eingestellt werden. Zehn Jahre später, nach dem Studium im Ausland, traf ich ihn wieder. Mit neueren Medikamenten konnte ich ihm jetzt besser helfen. Als er mich wegen Schlafproblemen um Schlaftabletten fragte, verschrieb ich ihm welche. Kurz darauf hörte ich, dass er verreist sei und in einem Hotel einen Suizidversuch unternommen habe; offenbar war es nicht der erste gewesen. Ein Psychiater diagnostizierte eine schwere Depression. Es ist eine Herausforderung, eine Epilepsie gut zu behandeln, aber man darf dabei nicht vergessen, dass sie oft mit einer Depression einhergeht."

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