Strahlenunfälle
Praxis-Depesche 6/2005
Kaliumjodid gefährlich?
Die Schilddrüsenblockade mit Kaliumjodid im Fall einer Exposition mit radioaktivem Jodid bei Reaktorunfällen verringert das Risiko von Schilddrüsenkarzinomen. Immer wieder wird aber das Risiko einer Jodallergie zitiert.
Von der amerikanischen FDA genannte Kaliumjodid-Nebenwirkungen sind Sialadenitis und ein seltener reversibler akneartiger Hautausschlag ("Iododerma"), die allerdings bei der Anwendung in Polen anlässlich des Reaktorunfalls in Tschernobyl nicht beschrieben wurden. Ob eine Allergie gegen etwaige, dem Kaliumjodid zugesetzte Hilfsstoffe besteht, muss vor einer Einnahme abgeklärt werden. Gut zu wissen ist auch, dass das zur Prophylaxe verwendete Kaliumjodid dem auch im jodierten Speisesalz entspricht.
Der Nutzen einer Kaliumjodid-Prophylaxe bei Exposition mit radioaktivem Jod überwiegt bei weitem die Gefahr möglicher Nebenwirkungen, auch bei Personen mit einer vermeintlichen "Jodallergie" (die meist keine ist). (Ko)
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