Praxis-Depesche 14/2002

Kontrastmittel verursachte tödliches Lungenödem

Der Hausarzt hatte eine 72-jährige Patientin, bei der ein Harnblasenkarzinom bekannt war, wegen einer neu aufgetretenen Hämaturie zur i.v.-Urographie überwiesen. Eine knappe halbe Stunde nachdem die Patientin 100 ml des nicht-ionischen, nieder-osmolaren Kontrastmittels erhalten hatte, wurde sie plötzlich kurzatmig. Ihr Zustand verschlechterte sich rasch, röntgenologisch wurde ein Lungenödem diagnostiziert. Sie erhielt 80 mg Furosemid i.v., was die Situation nicht besserte. Unmittelbar darauf wurde sie reanimationspflichtig. Sie verstarb trotz intensiver Wiederbelebungsmaßnahmen. Die Pathogenese des kontrastmittelinduzierten nicht-kardiogenen Lungenödems ist unklar. Eine Behandlung mit Diuretika und Vasodilatatoren kann die Situation verschlechtern - anders als beim kardiogenen Lungenödem, das vor allem nach höher-osmolaren Kontrastmitteln bei Patienten mit kardiovaskulären Vorerkrankungen auftreten kann. Therapeutisch sollte beim nicht-kardiogenen Lungenödem eine CPAP-Beatmung oder eine invasive Beatmung mit positivem endexspiratorischem Druck erfolgen. (UB)

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