Praxis-Depesche 8/2004
Nach Katastrophe leidet die Psyche
Bei einem Feuer in einem Jugendtreff in der holländischen Stadt Volendam wurden 250 Jugendliche teilweise schwer verletzt, 14 starben. 15 Monate vor dem Brand waren Schüler zwischen zwölf und 15 Jahren einer Volendamer Schule als Kontrollen für ein Gesundheitspräventionsprogramm rekrutiert und Basisdaten zu Substanzmissbrauch sowie zum Gefühls- und Verhaltensbereich erhoben worden. Fünf Monate nach der Brandkatastrophe konnten Nachuntersuchungsdaten von 91 Schülern aus Volendam ermittelt werden.
Bei den Schülern aus Volendam ergaben sich im Vergleich zu Kontrollen eine größere Zunahme bei den klinischen Scores für die Gesamtprobleme sowie eine drastische Zunahme des Alkoholkonsums. Beim Konsum von Zigaretten, Marihuana, Ecstasy und Sedativa war dagegen kein Zuwachs zu verzeichnen.
In den Selbstbeurteilungsbögen für Jugendliche wurden die höchsten Scores ermittelt für besorgt-ängstliche und depressive Zustände, inkohärentes Denken und aggressives Verhalten. Die Ergebnisse der von dem Brand betroffenen Schüler waren vergleichbar mit denen ihrer Klassenkameraden.
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