Praxis-Depesche 1/2005
Nicht nachtragend ...
"Der Krankenwagen brachte eine bewusstlose, von ihrer Tochter begleitete Patientin. Vor zwei Monaten war sie stationär mit einem rechtsseitigen Hirninfarkt gelegen, von dem sie sich aber gut erholt hatte. Jetzt zeigte sie eine Hemiparese links und Cheyne-Stokes-Atmung. Ich erklärte der Tochter, dass ihre Mutter einen neuen Hirninfarkt mit sehr schlechter Prognose habe. Beim Hinausgehen hörte ich, wie sie der Schwester sagte, die Mutter habe gezittert, bevor sie den Krankenwagen rief - ohne dass ich das wirklich realisierte.
Ein paar Stunden später war ich total überrascht, als ich die Patientin sitzend und voll orientiert im Bett vorfand. Das Zittern war offenbar Zeichen eines epileptischen Anfalls gewesen, von dem sie sich erholt hatte. - Später war ich sehr beschämt, als mich die Familie nicht beschimpfte, sondern mir eine Flasche Wein schenkte."
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