Praxis-Depesche 21/2004
Noma der Zunge
Noma ist eine opportunistische Infektion mit Borrelien und Fusobakterien, die vor allem arme Kinder in Afrika befällt. Dass auch L.E.-Patienten für solche Infektionen anfällig sind, zeigt eine Kasuistik aus Israel.
Eine 20-jährige Frau, die über Fieber, rauen Hals und Husten seit zehn Tagen klagte, zeigte bei der Untersuchung ausgeprägte Nekrosen an der Zunge; die Mundpflege ließ zu wünschen übrig. Die Patientin war hypoton und kurzatmig. BSG, CK und CRP waren erhöht; man fand Anämie, Thrombopenie und Lymphopenie. Autoantikörper und Nachweis von Lupus-Antikoagulans sprachen für systemischen L. E.. Die technische Diagnostik wies Pleuraerguss links und Perikarderguss sowie eine Thrombose der rechten V. femoralis nach. Die Biopsie der Zunge ergab ein Noma.
Unter Kortikoiden, niedermolekularem Heparin und Clindamycin erholte sich die Patientin allmählich; die Zunge heilte vollständig ab. (EH)
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