Praxis-Depesche 5/2005
Osteomalazie bei Sjögren-Syndrom
Eine junge Frau wurde mit diffusen Knochenschmerzen stationär aufgenommen. Die Kernspin- und Knochenszinti-Bilder sahen nach pathologischen Frakturen bei multiplen Knochenmetastasen aus. Labor: milde Hypokaliämie, AP erhöht, ausgeprägte metabolische Azidose, Urin alkalisch. Weitere Untersuchungen ergaben die seltene Diagnose einer distalen renalen tubulären Azidose.
Eine Knochenmarkpunktion zeigte eine Osteomalazie. Die ANA-Titer und der Rheumafaktor waren erhöht, die Anti-Ro-Antikörper positiv. Der Schirmertest fiel ebenfalls positiv aus. Die verminderte Speicherung bei der Speicheldrüsen-Szintigraphie bestätigte die Diagnose eines Sjögren-Syndroms.
Die Patientin wurde mit Vitamin D3, Kaliumcitrat und Hydroxychloroquin behandelt. Unter dieser Therapie besserten sich die Schmerzen; die metabolische Azidose und die Hypokaliämie wurden ausgeglichen.
Es gibt viele Ursachen für eine Osteomalazie. Die distale renale tubuläre Azidose ist allerdings selten. Sie tritt gehäuft beim Sjögren-Syndrom auf. (MO)
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