Praxis-Depesche 12/2006

Perforation bei virtueller Koloskopie möglich

Eine 47-jährige Frau, die seit vielen Jahren an Morbus Crohn litt, kam erneut zur Untersuchung ihres Dickdarms. Da man neben der endoskopischen Evaluierung auch eine eventuelle Striktur dilatieren wollte, wurde zunächst eine virtuelle Koloskopie geplant. Wegen einer Rektumstriktur verwendete man ein Kinderset zur Gasinsufflation. Nachdem man etwa 1 l CO2 verabreicht hatte, wurde eine Probeaufnahme angefertigt, da der Krankenschwester an der Patientin ein „merkwürdiges“ Aussehen aufgefallen war. Die Aufnahme zeigte große Mengen freien Gases im Retroperitonealraum. Nach einem Kontrastmitteleinlauf, der mehrere Stenosen erkennen ließ, wurde eine explorative Laparotomie durchgeführt. Man fand die Perforation distal einer früheren Ileum-Aszendens-Anastomose. Sie wurde vernäht und ein Schleifen-Ileostoma gebildet. Bei einer späteren Koloskopie wurde die Sigmastriktur gedehnt und kurz darauf das terminale Ileum zusammen mit dem chronisch entzündeten Kolon reseziert und eine Ileosigmoidanastomose distal der Striktur gebildet.

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