Praxis-Depesche 1/2004

Perikardtamponade - was tun?

Die traumatische Perikardtamponade findet man meistens nach herzchirurgischen Eingriffen. Die tuberkulöse Tamponade ist in Afrika häufig, in den Industrieländern dagegen sehr selten. Es gibt die hypertensive Form der Perikardtamponade und die selektive Rechtsherztamponade nach Infarkt. Die Patienten präsentieren sich mit Tachypnoe und Dyspnoe, Tachykardie, niedrigem Blutdruck; evtl. ist bei der Auskultation ein Perikardreiben zu hören. Die Jugalarvenen sind meistens gestaut, es findet sich ein Pulsus paradoxus. Im Extremfall ist der Patient im kardiogenen Schock. Im Röntgenbild des Thorax sieht man meistens eine große Herzsilhouette. Das EKG zeigt eine alternierende Niedervoltage. Die Diagnose wird mittels Doppler-Echokardiographie gestellt. Die Drainage der Perikardtamponade ist die Therapie der Wahl, entweder unter echokardiographischer oder computertomografischer Kontrolle. Der übliche Zugang bei der Drainage erfolgt links neben dem Xiphoid in Richtung linke Schulter. Dopplersonographisch kann das Punktionsergebnis kontrolliert werden. In manchen Fällen muss ein Pigtailkatheter zur prolongierten Drainage eingelegt werden. (MO)

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