Schwangerschaftshypertonie
Praxis-Depesche 4/2006
Persistierender Sehverlust möglich
Nach Entbindung von Zwillingen durch Kaiserschnitt diagnostizierte man bei einer 40-Jährigen eine schwangerschaftsinduzierte Hypertonie. Diese wurde erfolgreich mit Labetalol behandelt. Niedrige Thrombozytenzahl, erhöhte Fibrinogenwerte und erhöhte D-Dimere deuteten auf eine disseminierte intravasale Gerinnung hin; sie verschwand ohne Behandlung. Die Sehschärfe betrug 20/20 OU, verschlechterte sich aber fünf Tage später auf Finger-Zählen in einer Entfernung von 91 cm. Die Ophthalmoskopie zeigte ein blasses Retina-Ödem mit Hämorhagien. In der Fluoreszein-Angiographie war eine Choroidea-Ischämie der Makula-Region zu erkennen. Vorübergehende Befunde: Im Kernspintomogramm war ein vasogenes Ödem beidseits innerhalb der okzipitalen Region nachzuweisen. Zwölf Monate nach der Entbindung hatte sich die Sehschärfe auf 20/200 OD und 20/120 OS verbessert. Die Ophthalmoskopie ergab einen inneren Infarkt der Retina und / oder des Nervus opticus sowie Pigmentveränderungen in der Makula als Hinweis auf einen Choroidea-Infarkt.
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