Praxis-Depesche 10/2004
Persistierender Singultus nach i.v. Steroiden
Schluckauf ist normalerweise harmlos und nur von kurzer Dauer. Er wird meist von plötzlichem Temperaturwechsel, Ausdehnung des Magens, Aufregung oder Alkoholgenuss ausgelöst. Bleibt der Schluckauf über längere Zeit bestehen, sind die Ursachen krankhaft. Sie reichen von Lebertumoren über Hirnstammläsionen bis hin zu Arzneimittelnebenwirkungen. Zu den auslösenden Medikamenten zählen Sedativa, Barbiturate, Anästhetika und Kortikoide. Eine Serie von fünf Fällen dokumentiert das Auftreten eines anhaltenden Singultus nach intravenöser Steroid-Therapie, in drei Fällen nach Dexamethason, in zwei weiteren nach Methylprednisolon. Im Fall einer 34-jährigen Patientin waren die Symptome nach erneuter Kortikosteroid-Gabe sogar reproduzierbar. Bei drei Patienten setzte der Schluckauf sofort nach der Medikation ein, und es gab keine Alternativen, die Symptome zu erklären. Bei drei der fünf Patienten verlängerte der persistierende Singultus die Dauer des Krankenhausaufenthaltes. (DP)
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