Praxis-Depesche 19/2004
Phäochromozytom - Fallstricke in der Diagnostik
Eine 73-jährige Frau klagte über starke Kopfschmerzen und Tinnitus; ihr Blutdruck betrug 240/140 mmHg. Bei der Abklärung der Hypertonie fand man eine auf 3,5 cm vergrößerte rechte Nebenniere. Das Dopamin im 24-h-Urin war stark erhöht; Adrenalin und Noradrenalin bewegten sich im Normbereich. Das Szintigramm der rechten Nebenniere zeigte eine Radiojod-Einlagerung. Man diagnostizierte ein Phäochromozytom und entfernte die betroffene Nebenniere. Die Histologie ergab allerdings nur ein Adenom in der Nebennierenrinde. Die Dopamin-Ausscheidung im Urin blieb hoch.
Wegen unruhiger Beine nahm die Patientin seit längerem Levodopa. Als man es absetzte, fiel die Dopamin-Konzentration im Urin auf Normalwerte. Die Radiojod-Anreicherung war durch die verzögerte Ausscheidung in einem erweiterten Nierenbecken entstanden. (EH)
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