Frühdiagnose entscheidend
Praxis-Depesche 21/2000
Prostatitis-Symptome: Blasen-CA ausschließen!
Ein 53-Jähriger verspürte seit einem Jahr suprapubische Beschwerden nach der Miktion, zuletzt auch Schmerzen an der Penisspitze und Dysurie mit verringertem Urin-Flow. Antibiotika hatten keinen Erfolg gezeigt. Im Urin fand sich geringe Hämaturie und sterile Pyurie, die Prostata war palpatorisch unauffällig. In der Urin-Zytologie wurden schließlich maligne Zellen gefunden, die von einem breitbasig aufsitzendem Blasenepithelkarzinom (pT4a) stammten. Im zweiten Fall wies der 42-jährige Patient ebenfalls eine zwölfmonatige Anamnese mit wechselnden penilen, perianalen und postejakulatorischen Schmerzen auf. Bereits zwei Jahre zuvor war er wegen einer sterilen Pyurie unter dem V a. unspezifische Prostatits behandelt worden. Während die klinische Untersuchung unauffällig war, zeigte die Viergläser-Probe nach einem blanden Mittelstrahl-Urin eine signifikante sterile Leukozyturie nach Prostata-Massage. Die Beschwerden kehrten trotz Doxycyclin-Behandlung wieder, jetzt mit Hämaturie und dem Nachweis maligner Zellen. Es wurde ein ausgedehntes Blasenepithelkarzinom (G3, pT1), ebenfalls unter Beteiligung der prostatischen Harnröhre, gefunden. Beide Patienten wurden zystoprostatektomiert.
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