Praxis-Depesche 11/2005
Rheumatisches Fieber und Antiphospholipid-Syndrom
Ein 29-jähriger Mann, der in der Anamnese ein Antiphospholipid-Syndrom und zwei Episoden mit akutem rheumatischem Fieber aufwies, erkrankte an einem erneutem Schub von akutem rheumatischem Fieber. Er wurde zunächst von seinem Hausarzt mit Antibiotika behandelt. Am neunten Tag musste er stationär eingewiesen werden, da er über Brustschmerzen klagte und man im EKG Rechtsschenkelblock, AV-Block ersten Grades und ST-Hebungen in V1 bis V4 fand. CK und LDH waren erhöht. Ein plötzlicher Herzstillstand am zwölften Tag erforderte den vorübergehenden Einsatz eines Schrittmachers. Die Herzkatheteruntersuchung (Tag 28) schließlich sprach für einen kompletten Verschluss von RIVA und rechter Koronarie; Kollateralen waren sichtbar. Da man sich von einer Revaskularisierung keine Hilfe mehr versprach, wurde der Patient mit Betablockern, ACE-Hemmern und Kardiorehabilitation behandelt. Zur Prophylaxe des rheumatischen Fiebers erhielt er wie früher i.m. Penicillin alle drei Wochen.
Vermutlich hat eine rheumatische Pankarditis ein inflammatorisches thrombogenes Umfeld erzeugt, das die Entstehung einer Koronarthrombose im Gefolge des APS förderte. Dies brachte dem Mann eine dauerhafte Linksherzschädigung ein. (EH)
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