Praxis-Depesche 21/2005

Risikofaktoren für Mord

In einer Fall-Kontroll-Studie wurden als "Fälle" alle erwachsenen Einwohner aus Illinois erfasst, die 2001 wegen Mordes festgenommen wurden. Kontrollgruppe waren die übrigen erwachsenen Einwohner (7,9 Mio). Zwischen 1990 und 2000 waren 42,6% der 884 Mörder mindestens einmal wegen eines Schwerverbrechens verurteilt worden. In der übrigen Bevölkerung betrug der entsprechende Anteil nur 3,9%. 71,6% der Mörder waren zwischen 1990 und 2000 aus irgendeinem Anlass arrestiert worden, dagegen 18,2% der Kontrollgruppe. Die Autoren folgern, dass sich mit gezielten Präventionsmaßnahmen (z. B. Bewährungsauflagen, Teilnahme an Erziehungsprogrammen, Entzug der Waffenlizenz usw.) zwar ein großer Teil der potenziellen Mörder erreichen ließe, dass aber dringend breitere Präventionsstrategien, die vor allem den Besitz von Schusswaffen sowie den Missbrauch von Alkohol und illegitimen Drogen betreffen, erforderlich wären. (UB)

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