Praxis-Depesche 23/2004
Rückenmarkschädigung durch Lachgas
Ein 21-jähriger Mann musste wegen einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung wiederholt abdominal operiert werden, was letztlich zu einem großen perinealen Abszess führte, der immer wieder austamponiert werden musste. Die dazu benötigte Analgesie erhielt er während der Verbandswechsel als Lachgas-Sauerstoff-Gemisch zur Inhalation, auch noch nach der Krankenhausentlassung.
Zu Hause entwickelte der Patient schwere Gangstörungen, was zur neurologischen Vorstellung führte. Mittels MRT stellte man die Diagnose eines spinalen Syndroms.
Da die Vitamin-B12- und Folsäurewerte nahezu normal waren, wurde als Ursache alsbald die regelmäßige hochdosierte Stickoxidul-Inhalation erkannt. Lachgas (Stickoxidul, N2O) kann den Vitamin-B12-Metabolismus stören und so zur spinalen Degeneration und Polyneuropathie führen.
Drei Monate später hatte der Patient unter supportiver Therapie keine neurologischen Defizite mehr.
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