Praxis-Depesche 23/2002

Schmerz lässt vergessen

In einem Experiment zur Gedächtnisleistung wurde 80 Probanden, die häufig Spannungskopfschmerzen oder Migräne hatten, Wörter vorgelegt, die sie als positiv oder negativ beurteilen sollten. In einer zweiten Runde wurde getestet, wie viele dieser Worte sie wiedererkennen konnten. Sowohl für das Memorieren als auch das Wiedererkennen wurden Probanden mit und ohne Schmerzen in allen möglichen Kombinationen untersucht. Teilnehmer, die während des Memorierens Kopfschmerzen hatten, beurteilten die Begriffe signifikant langsamer als jene ohne Schmerzen. Probanden mit Kopfschmerzen erkannten 5,4% weniger Worte als Vergleichspersonen ohne Schmerzen, und zwar unabhängig davon, ob sie sich die Begriffe in der ersten Runde mit oder ohne Schmerzen gemerkt hatten. Aus dieser und vorangegangenen Studien ziehen die Autoren die Schlussfolgerung, dass Schmerz die Gedächtnisleistung nicht in Form einer Dosis-Wirkungs-Kurve beeinträchtigt, sondern erst ab einem individuellen Schwellenwert wirksam wird. (MF)

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