Babys besonders gefährdet
Praxis-Depesche 15/2005
Schwere Anämie durch Hakenwürmer
Ein elf Monate altes Mädchen wurde nach einwöchigem Fieber in ein Krankenhaus in Malawi (Afrika) aufgenommen. Ein Therapie wegen V. a. Malaria hatte keine Besserung gebracht. Es fielen Blässe, Fieber von 38,6°C, leichte Tachykardie (160/min) und Lebervergrößerung um 3 cm auf. Der Hb-Wert betrug 3,5g/dl; Malaria- und HIV-Test waren negativ. Außer der Bluttransfusion wurden Antibiotika verordnet. Bei Entlassung mit 8,1 g/dl Hb fanden sich eine Leukozytose (22 000/µl) und 1 bis 2% Retikulozyten. Eine Stuhlprobe, wegen Obstipation erst vier Tage später nachgereicht, zeigte einen Befall mit Hakenwürmern (> 15 000 Eier/g Stuhl, > 5000 Larven in der Kultur). Mit PCR wurde Ankylostoma duodenale identifiziert. Das Kind war inzwischen (eine Woche nach Entlassung) wieder in der Klinik mit 2,7g/dl Hb und deutlicher Hepatosplenomegalie. Erneut wurde transfundiert und 1 x 200 mg Albendazol verabreicht. Nach einem und sechs Monaten betrug der Hb-Wert 10 mg/dl, dem Kind ging es gut und der Stuhl war frei von Wurmeiern.
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