Praxis-Depesche 1/2005
Stress lässt multiple Sklerose exazerbieren
In einer Metaanalyse wurde anhand von 14 Studien die Auswirkung belastender Lebensereignisse auf den Verlauf einer MS untersucht.
Es zeigte sich ein hochsignifikanter Einfluss von Stressoren auf eine Exazerbation der MS, unabhängig vom Studiendesign. Allerdings konnte nie ein einzelner kausaler Zusammenhang nachgewiesen oder ein konsistentes Muster gesichert werden. Es zeigte sich, dass Stress nicht gleich Stress ist. In der einzigen Studie, die nicht Stressfaktoren des Alltagslebens untersuchte, sondern traumatische, lebensbedrohende Kriegsereignisse, wurde das Exazerbations-Risiko nicht gesteigert, sondern reduziert. Aus Tierversuchen wird geschlossen, dass ein mäßiger stress-induzierter Anstieg des Kortisol-Blutspiegels proinflammatorische Prozesse fördert, während eine massive Kortisol-Ausschüttung gegenregulatorisch wirkt.
Die Ergebnisse der Studie werden von einer anderen aktuellen Untersuchung gestützt, bei der mittels monatlicher Gadolinium-verstärkter NMR-Untersuchungen immer acht Wochen nach einem Stressereignis ein signifikant erhöhtes Risiko für eine neue zerebrale Läsion nachgewiesen werden konnte.
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