Praxis-Depesche 3/2002

Styren beeinträchtigt das Farbensehen

Um einen Schwelleneffekt bei chronischer geringgradiger Styren-Exposition im Beruf auf das Farbensehen ausmachen zu können, untersuchte man an 105 männlichen Arbeitern, die mit Styren hantierten, und an 117 Kontrollprobanden das Farbunterscheidungsvermögen mit Hilfe des Lanthony-D15-Tests. Die Testergebnisse wurden als Farbkonfusionsindex (CCI) ausgedrückt. Die Probanden wiesen eine Expositionsdauer von durchschnittlich 6,2 Jahren auf; ihre Urinkonzentration an Mandelsäure, einem Metaboliten des Styrens, betrug im Mittel 0,21 g/l. Es bestand ein dosisabhängiger Zusammenhang zwischen der Urinkonzentration an Mandelsäure und dem Verlust des Farbensehens. Die Schwelle lag offensichtlich bei 0,1 bis 0,2 g/l, was einer Styren-Konzentration von 10 bis 20 ppm entspricht. Als Ursache des reduzierten Farbensehens nimmt man eine Interferenz des Styrens mit den dopaminergen Mechanismen der Retinazellen an. (EH)

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