Neue Leitlinienempfehlung bei Aortenklappenstenose
TAVI jetzt auch für Patienten mit mittlerem Operationsrisiko empfohlen
Meistens ist eine Aortenklappenstenose (kurz „Aortenstenose“ oder AS) durch Kalzifizierungen bedingt – also eine „ Alterserscheinung“. Die AS stellt generell die häufigste Herzklappenerkrankung dar und betrifft etwa 2 bis 7% aller Menschen über 65 Jahre.1 Bei zunehmendem Durchschnittsalter der Bevölkerung kann man davon ausgehen, dass die Inzidenz der AS in den kommenden Jahren weiter ansteigen wird. Die Erkrankung geht mit schwerwiegenden Konsequenzen für die betroffenen Patienten einher: Unbehandelt weist sie eine hohe Morbidität und Mortalität auf. Deshalb ist es für die Betroffenen wichtig, rechtzeitig diagnostiziert zu werden, wobei sich die initiale Symptomatik häufig unspezifisch darstellt. Für alle behandelnden Ärzte ist es daher wichtig, bei jeglichem Verdacht auf einen Herzklappenfehler an die Auskultation zu denken. Denn mit der Transkatheter-Aortenklappen-Implantation (TAVI) steht nun bereits seit einigen Jahren ein minimalinvasives Therapieverfahren zur Verfügung. Stellte TAVI bislang eine Option für symptomatische AS-Patienten dar, die für eine Operation am offenen Herzen nicht infrage kamen und ein hohes Operationsrisiko aufwiesen, wurde nun aufgrund von neuen, überzeugenden Studienergebnissen die Leitlinie der ESC/EACTS (European Society of Cardiology, European Association for Cardio-Thoracic Surgery) überarbeitet: In der neuesten Version der Leitlinie zum Management von Herzklappenerkrankungen wird TAVI nun auch für AS-Patienten mit mittlerem Operationsrisiko empfohlen.2 Zudem empfiehlt die neue Leitlinie explizit die Behandlung in Zentren, die über eine kardiologische und herzchirurgische Abteilung verfügen, durch spezialisierte Herz-Teams.
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