Praxis-Depesche 17/2003
Tetraplegie durch rezeptfreies Kaliumpräparat
Eine 73-jährige Frau wurde mit akuter schlaffer Muskellähmung vom Hals abwärts in die Notaufnahme gebracht. Eine chronische Niereninsuffizienz war bekannt. Die Funktion der Hirnnerven war intakt. Im EKG lag keine Arrhythmie oder T-Wellen-Veränderung vor. Eine Läsion des Rückenmarks konnte ausgeschlossen werden.
Es wurde eine Hochdosis-Prednisolon-Therapie eingeleitet. Bald konnte die Patientin wieder Arme und Beine bewegen. Das Labor hatte ein Serum-Kalium von 9,2 mmol/l und ein Serum-Kreatinin von 3,9 mg/dl ergeben. Daraufhin wurde zur Senkung des Kaliums mit der Infusion von Insulin und Glukose begonnen. Innerhalb von 24 h erholte sich die Patientin vollständig.
Bei Befragung stellte sich heraus, dass sie zehn Tage lang statt des verordneten Kalziumpräparates ein rezeptfreies Kaliumpräparat eingenommen hatte.
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