Praxis-Depesche 10/2001
Tod an Pneumonie
Von 245 beobachteten Parkinson-Patienten einer Region Norwegens starben innerhalb eines Vierjahres-Zeitraums 84 Patienten. Die Sterbefälle wurden zum einen mit den 161 überlebenden Patienten und zum anderen mit 4491 altersentsprechenden Verstorbenen ohne Parkinson-Syndrom verglichen.
Während mehr Kontrollpersonen als Patienten KHK (13,1% vs. 22,8%) - und tendenziell mehr an Krebs - verstarben, erlagen mehr als doppelt so viele Parkinson-Patienten wie Kontrollen (9% vs. 20%) einer Lungenentzündung. Gegenüber den überlebenden waren die verstorbenen Patienten älter, wiesen schwerere Symptome und höhere Hoehn-und-Yahr-Stadien auf, waren kognitiv stärker beeinträchtigt und häufiger depressiv. Dies lässt darauf schließen, dass die erhöhte Mortalität wie die Häufung tödlicher Infekte in erster Linie auf dem fortgeschrittenen Krankheitsprozess und möglicherweise auf den damit verbundenen Einschränkungen der Mobilität beruht.
Ferner ergab sich, dass die Parkinson-Erkrankung nur in 56% der Todesfälle als Todesursache oder Grund- bzw. Begleiterkrankung im Totenschein erwähnt wurde. Daher sollten Studienergebnisse, die lediglich auf den Totenscheinangaben basieren, generell kritisch betrachtet werden. (JL)
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