Praxis-Depesche 11/2005
Übergewicht und Hypertonie
Bei Übergewichtigen wird häufig eine gesteigerte Aktivierung des sympathischen Nervensystems beobachtet. Über erhöhte Vasokonstriktion und Natrium-Rückresorption in den Nieren kann dies auf Dauer zum Blutdruckanstieg führen.
Leptin könnte ein wichtiges Verbindungsglied zwischen Adipositas und gesteigerter kardiovaskulärer Symphatikusaktivität darstellen. Neben seiner Funktion bei der Regulierung des Appetits steigert Leptin über Hypothalamus und Sympathikus den Blutdruck. Auch Erhöhung von Insulin oder freien Fettsäuren können auf den Sympathikus wirken. Bei Leptin-Resistenz steigen die Leptin-Spiegel und Regulationsmechanismen schießen möglicherweise über das Ziel hinaus.
Bei Übergewicht wird auch das Renin-Angiotensin-System aktiviert, Fettzellen bilden vermehrt Angiotensinogen, das lokal die Fettzellen stimuliert und systemisch zur Hypertonie beiträgt. RAS-wirksame Antihypertensiva sind daher bei Adipositas besonders sinnvoll.
Ein genaueres Verständnis solcher Mechanismen könnte Ansatzpunkte bieten, Adipositas ähnlich wie Hypertonie selektiv zu behandeln. (MF)
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