Piercing mit Folgen

Praxis-Depesche 10/2000

Ungewöhnliche Ursache eines Priapismus

Ein 50-jähriger Mann wurde mit einem über fünf Stunden dauernden Priapismus vorstellig. Die Untersuchung zeigte einen tief zyanotischen und stark angeschwollenen Penis, der sich kalt anfühlte. An der Basis der Penis befand sich ein enger Ring. Der Patient gab an, dass es sich hierbei um die Haut des Hodensacks handele. Was war geschehen? Nachdem er am Hodensack gepierct worden war, hatte er schrittweise das Piercing-Loch erweitert, bis der Durchmesser der Öffnung ausreichte, um den erschlafften Penis hindurchstecken zu können. Nach sexueller Stimulation gelang es ihm nicht, den Penis aus der Hautöffnung zu ziehen. Der Penis schwoll an und wurde zyanotisch. Da keine Besserung eintrat, suchte der Patient die Notaufnahme auf. Das Hautband wurde durchschnitten, die skrotale Öffnung chirurgisch korrigiert. Man riet dem Patienten, dieses Vorgehen nicht zu wiederholen. Körperliche Schäden waren nicht zurück geblieben.

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