Praxis-Depesche 13/2003

Vermeidbare Medikamenten-Wechselwirkungen

In der kanadischen Provinz Ontario wurden für einen Zeitraum von sieben Jahren alle Verschreibungen von Glibenclamid, Digoxin und ACE-Hemmern, die an die ca. 1,5 Millionen Senioren (über 65 Jahre) ausgegeben wurden, mit den in diesem Zeitraum erfolgten Klinikaufnahmen wegen Hypoglykämie (Wechselwirkung Glibenclamid plus Co-trimoxazol), Digitalisintoxikation (Digoxin plus Clarithromycin) oder Hyperkaliämie (ACE-Hemmer plus kaliumsparendes Diuretikum) verglichen. Auf diese Weise ließen sich 909 ältere Patienten identifizieren, die wegen Hypoglykämie unter bestehender Glibenclamid-Medikation ins Krankenhaus kamen. Sie hatten ein sechsfach höheres Risiko, in der vorangegangenen Woche Co-trimoxazol verschrieben bekommen zu haben. Die 1051 Patienten mit Digitalis-Überdosierung waren zwölfmal so häufig mit Clarithromycin behandelt worden wie die nicht intoxikierten Digitalis-Benutzer. Bei ACE-Hemmer-Patienten, die wegen Hyerkaliämie stationär kamen, waren 20-mal so häufig kalimsparende Diuretika neu angesetzt worden wie bei nicht-hyperkaliämischen ACE-Benutzern.

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