Thyreotoxikose

Praxis-Depesche 19/2004

Wann ist das Kontrastmittel ein Risiko?

Jodiertes Kontrastmittel enthält geringe Mengen freies Jodid und birgt daher ein mögliches Risiko für entsprechend disponierte Patienten. Bei Patienten mit manifester Hyperthyreose ist die Gabe von jodiertem Kontrastmittel daher kontraindiziert. Generell ist die Kontrastmittel-induzierte Thyreotoxikose jedoch selten. Die Injektion von Kontrastmittel stört bei Patienten mit normaler Schilddrüsenfunktion keinen der üblichen Tests. Eine SD-Routineuntersuchung vor Kontrastmittelgabe ist daher auch in Jodmangelgebieten nicht indiziert. Zu den Risikopatienten für eine Thyreotoxikose gehören Personen mit Morbus Basedow und Patienten mit multinodulärem Struma mit thyreoidaler Autonomie, insbesondere ältere Patienten und Patienten aus Jodmangelgebieten. Hochrisiko-Patienten sollten nach einer Kontrastmittelbehandlung sorgfältig endokrinologisch überwacht werden. Bei ausgewählten Personen mit hohem Risiko scheint insbesondere in Jodmangelgebieten eine Prophylaxe sinnvoll. Da die Kontrastmittel-bedingte Belastung mit freiem Jodid mit der Jodid-Aufnahme in der Schilddrüse interferiert, stört sie die diagnostische Schilddrüsen-Szintigraphie sowie eine Radiojodbehandlung von malignen Schilddrüsentumoren bis zu zwei Monate nach der Kontrastmittelgabe. (CE)

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