Praxis-Depesche 4/2003

Warum war die "Hühnergrippe" 1997 in Hongkong so schlimm?

Der Grippeausbruch 1997 in Hongkong war der erste, bei dem ein bis dahin ausschließlich Geflügel-pathogenes Virus auch Menschen befallen hat. Nicht Alte und Kinder waren besonders gefährdet, sondern "gesunde" Erwachsene, und die Erkrankung wies mit 33% eine extrem hohe Letalität auf. Was gerade diesen Virusstamm H5N1 zum Killervirus machte, konnte jetzt aufgedeckt werden. Es wurden H5N1-Stämme, die aus Opfern des Grippeausbruchs 1997 in Hongkong isoliert worden waren, mit derzeit in Umlauf befindlichen "normalen" humanpathogenen Grippeviren verglichen. Durch das H5N1-Virus wurde eine wesentlich höhere Produktion von proinflammatorischen Zytokinen wie TNF alpha und Interferon-beta induziert als durch die Vergleichs-Viren. Gerade diese überschießende Zytokin-Antwort wird verantwortlich gemacht für die bei den Opfern der Hühnergrippe in Hongkong beobachtete ungewöhnlich schwere Lymphopenie und Hämophagozytose mit ARDS und Multiorganversagen.

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