Methotrexat und Pantoprazol

Praxis-Depesche 21/2002

Wechselwirkung kann Myalgie auslösen

Ein 59-jähriger Patient mit kutanem T-Zell-Lymphom erhielt einmal wöchentlich 15 mg Methotrexat i.m. Wegen eines Barret-Ösophagus wurde er außerdem mit Pantoprazol (20 mg/d oral) behandelt. Wenige Stunden nach der ersten Methotrexat-Injektion entwickelte der Patient schwere generalisierte Myalgien und Knochenschmerzen. Die Beschwerden ließen langsam nach, wiederholten sich aber nach jeder neuen Methotrexat-Injektion. Nachdem andere Ursachen, z. B. Infektionen oder Exazerbationen des Lymphoms, ausgeschlossen waren, wurde eine Medikamenten-Wechselwirkung vermutet und Pantoprazol durch Ranitidin ersetzt. Die Symptome besserten sich prompt und verschwanden schließlich völlig. Bis zu 30% aller Patienten, die mit einer niedrig dosierten Methotrexat-Pulstherapie behandelt werden, setzen diese wegen Nebenwirkungen ab. Dabei dürften Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten eine wichtige Rolle spielen. Im vorliegenden Fall wird erstmals über eine Interaktion von Methotrexat und Pantoprazol berichtet, die zu schweren Myalgien und Knochenschmerzen führen kann. (UB)

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