Spiegelbestimmung wichtig
Praxis-Depesche 18/2000
Wechselwirkung zwischen Ticlopidin und Ciclosporin
Eine 64-jährige nierentransplantierte Patientin erhielt, nachdem sie eine vermutlich ischämisch bedingte Nervenschädigung erlitten hatte, 250 mg Ticlopidin zur Thrombozytenaggregationshemmung täglich. Ihre weitere Medikation bestand in Ciclosporin, Furosemid, Digoxin, Insulin, Prednison und Azathioprin. Sie litt an Diabetes mellitus sowie supraventrikulärer Tachykardie mit pektanginöser Symptomatik.
Die routinemäßig durchgeführte Bestimmung des Ciclosporin-Spiegels im Blut zeigte nach Verabreichung des Ticlopidin einen deutlichen Abfall. Da in diesem Zeitraum die applizierte Ciclosporin-Dosis leicht variierte, wurde ein Quotient aus Blutkonzentration und täglicher Dosis berechnet, der jedoch ebenfalls bemerkenswert abnahm. Nach Absetzen des Ticlopidin stieg die Cyclosporin-Konzentration wieder an. Dieser Verlauf war während eines zweiten Intervalls mit Ticlopidin-Gabe reproduzierbar.
Diese Beobachtungen legen einen kausalen Zusammenhang zwischen Ticlopidingabe und der Veränderung des Cyclosporinspiegels nahe.
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