Praxis-Depesche 11/2004

Wenn Ärzte schuldig werden

An einer Untersuchung beteiligten sich 98 Ärzte aus drei größeren Kliniken im Südirak. Von 1988 an waren Ärzte an Menschenrechtsverletzungen beteiligt: 50% der Ärzte in ihrer Gesamtheit amputierten Ohrmuscheln ohne medizinische Indikation, 49% fälschten Protokolle von Folterungen und 32% machten falsche Angaben in Todesbescheinigungen. Mehr als die Hälfte der Ärzte hatte sich jedoch nicht freiwillig beteiligt. Um in Zukunft solchen Fehlentwicklungen vorzubeugen, empfahlen die Ärzte selbst eine bessere Einbindung der Menschenrechte und ethischer Normen in die Ausbildung, Schaffung von Kontrollorganen sowie Sanktionsmöglichkeiten und die Sicherung der Unabhängigkeit der Ärzte von staatlichen Autoritäten. - Auch Menschenrechtsverletzungen durch Ärzte gehörten zur traurigen Realität des Irak unter Saddam Hussein. (JW)

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